Versöhnung / Beichte

Schuld erkennen und Versöhnung ermöglichen

Niemand macht alles richtig. Wir wissen und spüren, dass wir andere Menschen mit unseren Gedanken und durch unser Handeln verletzen können, dass wir uns im kleinen und grossen Massstab ungerecht und lieblos verhalten.

Störungen in unseren menschlichen Beziehungen müssen behoben werden, damit es nicht zu dauerhaften Brüchen und verhärteter Ungerechtigkeit kommt. Deshalb versuchen Menschen mit anderen über Verletzungen zu reden, sich zu verständigen, um Verzeihung zu bitten und zu vergeben. Es geht auch darum, neue Formen gerechten und friedlichen Zusammenlebens zu suchen. Wenn es auf diese Weise gelingt, sich nachhaltig wieder zu versöhnen, dann freuen wir uns, umarmen uns, schenken eine Blume oder ein anderes Zeichen des Friedens.

Was haben solche Störungen und Versöhnungen mit Gott zu tun? Jesus sagt: «Was ihr für einen meiner geringsten Schwestern und Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.» (Mt 25,40). Deshalb geht es auch um unsere Beziehung zu Gott, wenn wir im Kreis der Familie, der Arbeitskolleginnen und -kollegen, der Freundinnen und Freunde, aber auch in wirtschaftlichen und politischen Belangen wider die Menschlichkeit handeln.

    Zeichen der Versöhnung setzen

    Wenn Christinnen und Christen das Sakrament der Versöhnung (als Einzelpersonen in der Beichte oder als Gemeinde in der Buss- und Versöhnungsfeier) empfangen, bekennen sie zunächst ihr Versagen und erfahren zugleich, dass Gott die Chance zu einem Neuanfang schenkt. Die Vergebung und die Kraft für eine versöhnte Zukunft wird in Worten und Zeichen zugesagt. Für Erwachsene besteht regelmässig die Möglichkeit, das Sakrament der Versöhnung zu empfangen:

    • in der Beichte als Einzelperson
    • in einer Buss- und Versöhnungsfeier (Diese werden vor Weihnachten und Ostern in allen Pfarreien angeboten.)

    Beichten – ein neuer Anfang

    Die Beichte ist eine Form der Auseinandersetzung mit dem Sinn des Lebens. Sie ermöglicht dem Beichtenden, sein Gewissen zu erforschen, Schuld zu erkennen und einen neuen Weg zu finden.

    Der Gesprächspartner – ein Priester – ist zur Verschwiegenheit verpflichtet. Die Beichte ist aber nicht nur Besinnung und Rückblick, sondern vor allem der befreiende Anfang für einen neuen Weg. Der Priester spricht im Namen der Kirche die Versöhnung mit Gott und den Menschen zu. Das bedeutet: Kein Mensch ist auf seine Vergangenheit und seine Schuld festgelegt. Der schwierige Schritt in eine andere Zukunft steht unter Gottes Segen. Beichtgespräche können mit Seelsorgern in den Pfarreien vereinbart werden.