Die Orgeln der Jesuitenkirche Luzern
Während über die ersten Orgeln nur wenig bekannt ist, sind von den späteren Orgeln genaue Aufzeichnungen vorhanden.
Über die ersten Orgeln, die in der neu erbauten Jesuitenkirche geklungen hatten, wissen wir wenig. In der Chronik von Renward Cysat (1545-1614), Stadtschreiber von Luzern, erfahren wir, dass ein Instrument vorhanden war. Eine neue Orgel sollte der Augsburger Jacob David Weidner (ca. 1654-1704) ungefähr im Jahre 1695 geliefert haben.
Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt muss die Kirche eine zweite Orgel bekommen haben, weil belegt ist, dass Josef Bossard (1665-1748) aus Baar 1716 an der grossen sowie an der kleinen Orgel (und auch am «Werkl auf dem Studenten-Saal») gearbeitet hat. Ebenfalls ein Mitglied der Familie Bossard, Karl Josef Maria (1736-1795), unterschreibt 1782 den Vertrag für eine neue Orgel mit einem Manual von 51 Tasten (C-d‘‘‘) und vier Bälgen. Im Vertrag («Orgelakkord») ist folgende Disposition angegeben:
Principal von Zinn, steht in dem Frontispicio | acht Schuh |
Copell die unterste octav von Holz, die übrigen Zinn | 8' |
Octav von Zinn | 4' |
Quint von Zinn | 3' |
Gedeckte Fleutten von Zinn | 4' |
Super octav von Zinn | 2' |
Flageolet von Zinn | 2' |
Terz von Zinn | 1' 10 z |
Larigott von Zinn | 1' 6 z |
Mixtur von Zinn 3fach in der miten Repet | 2' |
Sexqui altra von Zinn 3fach in der miten Repet. | 1' 6 z |
Suavial von Zinn, fangt in mitten des Claviers an und geht durch auf die Register des Pedals | 2' |
Sup bas von Holz gedeckt | 16' |
Trumpeten bas von Zinn, die Zungen und Mundstück von Messing | 8' |
Dieses Instrument erfuhr 1827-30 Reparaturen und 1835 sowie 1843 Stimmungen durch Franz Anton Kiene (1777-1847) aus Langenargen.
Friedrich Goll (1839-1911) ersetzte diese Orgel im Jahre 1897 durch ein pneumatisch gesteuertes Instrument mit 2 Manualen (C-f‘‘‘) und Pedal (C-d‘) auf Kegelladen, 29 Registern und folgender Disposition:
Hauptwerk | Schwellwerk |
---|---|
Bourdon 16‘ | Bourdon 16‘ |
Principal 8‘ | Geigenprincipal 8‘ |
Gedeckt 8‘ | Salicional 8‘ |
Gamba 8‘ | Lieblich Gedeckt 8‘ |
Flauto dolce 8‘ | Aeoline 8‘ |
Dolce 8‘ | Concertflöte 8‘ |
Octav 4‘ | Traversflöte 4‘ |
Flöte 4‘ | Gemshorn 4‘ |
Octav 2‘ | Mixtur III 2 2/3‘ |
Mixtur III-IV 2 2/3‘ | Oboe 8‘ |
Cornett III-V 8‘ | |
Trompete 8‘ |
Pedal | |
---|---|
Principalbass 16‘ | Tremolo als Tritt |
Subbass 16‘ | Manualkoppel |
Harmonicabass 16‘ | Pedalkoppeln |
Octavbass 8‘ | 1 freie Kombination |
Violoncello 8‘ | Feste Kombinationen: P, MF, F, FF |
Posaune 16‘ | |
Trompetenbass 8‘ |